Schlankmachende Bakterien wie L. Gasseri – Meine Erfahrungen

Kann man einfach schlankmachende Darmbakterien kaufen, einnehmen und dickmachende Darmbakterien verdrängen? Meine Erfahrung: Lactobacillus gasseri zum Abnehmen alleine reicht nicht, aber hilft! Auch der Oscillibacter, den man nun vermehrt in der Presse findet und den Cholesterinspiegel senken soll, kann nicht einfach gekauft werden. Aber man kann eine Menge mit Präbiotika erreichen, die eine gute Umgebung für die gewünschten Darmbakterien schaffen, und die kann man kaufen. Aber fangen wir doch am Anfang an:

Inhalt

„Schlank mit Darm“ – Diät

Das Buch Schlank mit Darm gehört fast so wie Darm mit Charme ( Amazon* ) zu den Bestsellern. Ich habe sie beide gelesen und will euch hier aus „Schlank mit Darm“ und meinen Erfahrungen mit der „Darm Diät“ berichten.

Warum lese ich, der für sich sein eigenes Darmsanierungsprogramm hat, ein Buch darüber, wie man mit der richtigen Darmflora schlank werden kann? Nun, eine gesunde Darmflora muss nicht zwingend eine Darmflora zum Abnehmen sein. Das war mir bis dahin nicht so wirklich bewusst. Außerdem gehöre ich zu den vielen Deutschen, denen es gut stehen würde, ein paar Kilos zu verlieren. Fotos? Echt jetzt? Mein Text muss reichen, es ist schon exhibitionistisch genug, einen Bericht über das Abnehmen mit den richtigen schlankmachenden Darmbakterien niederzuschreiben. Also, nix da, keine Fotos! 😉

Kann meine Darmflora an meinem Übergewicht schuld sein?

  • Nach etwa einem Jahr Low Carb und über 1100km Radfahren mit Krafttraining hatte sich an meinem Gewicht nur sehr wenig getan. OK, das war übertrieben, es war nicht genug, was die Waage weniger gezeigt hatte. Was auch mit den aufgebauten Muskeln zusammenhängt, denn Muskeln wiegen ja mehr als Fett. Ich war trotzdem unzufrieden. Ich musste also ein viel zu guter Futterverwerter sein. Oder lag es daran, dass man bei Low Carb als Durchschnittseuropäer zu viel tierisches Eiweiß isst?
  • Aber etwas kam mir merkwürdig vor: Ist euch schon mal aufgefallen, dass meistens die schlanken Menschen Allergien haben? Übergewichtige Menschen haben normalerweise nicht so starke Heuschnupfenleiden. Hier gibt es nicht schwarz oder weiß, sondern auch grau. Aber wirklich adipöse Menschen haben nach meinen Erfahrungen keine Probleme mit Allergien. Kennt ihr in eurer Umgebung Beispiele für dicke Heuschnupfler? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
  • Antibiotika werden/wurden zur Tiermast verwendet.
  • Mir waren schon mehrere Studien/Fälle bekannt, die auf einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Darmflora hinwiesen. Dazu gleich mehr.

Dickmachende vs. Schlankmachende Darmbakterien – Die Firmicutes/Bacteroidetes-Ratio

Die menschliche Darmflora setzt sich aus zahlreichen unterschiedlichen Bakterienarten und innerhalb der Arten aus verschiedenen Stämmen zusammen. Die Spezies und Arten der Phyla Firmicutes und Bacteroidetes machen mit über 90 Prozent den größten Anteil aus. Wer ist in Bezug auf unser Gewicht Freund, wer Feind? Kurz gesagt, man sollte so wenig Firmicutes wie möglich zu seiner Darmflora zählen, während man möglichst viele Bacteroidetes im Darm haben sollte. Am Besten im Verhältnis 1:1. Aber meistens hat man zu viele Firmicutes. Aber welche Bakterien zählen zu den Firmicutes und welche zu den Bacteroidetes? In der folgenden Liste werdet ihr sehen, dass unsere geliebten Lactobacillus spp. zu den Moppelbakterien gehören. Wie bitte? Ja, erschütternd, oder? Und Butyratbildner, die uns mit Buttersäure (Butyrat), welche Entzündungen der Darmschleimhaut verhindert, versorgen, sind dort auch aufgelistet. Also kann man das wirklich so pauschal sagen, weniger Firmicutes machen schlank?

Ob du zu viele Firmicutes im Darm hast, kannst du mit einer Darmflora Analyse feststellen. Mehr zu dem Thema weiter unten.

  • Phyla mit Gattungen, Species, z.T. auch Bakterienarten
    • Firmicutes 42 – 50%
      • Butyratbildner
        • Faecalibacterium prausnitzii (Norm: > 0,94%)
        • Eubacterium spp. (Norm: 0,01 – 0,30%)
        • Roseburia spp. (Norm: % 0,56 – 2,60%)
        • Ruminococcus spp. (Norm: 1,8 – 5,1%)
        • Butyrivibrio crossotus (Norm: 0,03 – 0,30%)
      • Fäulniskeime / Histaminbildner
      • Säuerungsflora
      • Sonstige
        • Anaerotruncus colihominis (Norm: > 0,02%)
        • Dorea spp. (Norm: < 0,25%)
        • Streptococcus thermophilus (Norm: > 0,001%)
        • Blautia hansenii (Norm: < 0,4%)
        • Oscillibacter spp. (Norm: < 1,1%)
        • Flavonifractor plautii (Norm: < 0,05%)
        • Dialister spp. (Norm: > 0,001%)
    • Bacteroidetes (Norm: 35 – 45%)
      • Bacteroides spp. (Norm: 19 – 31%)
      • Bacteroides thetaiotaomicron (Norm: < 1,1%)
      • Bacteroides uniformis (Norm: > 0,3%)
      • Bacteroides vulgatus (Norm: 1,2 – 8,5%)
      • Prevotella spp. (Norm: 0,010 – 2,7002%)
      • Odoribacter spp.(Norm: > 0,2%)
      • Parabacteroides spp. (Norm: 1 – 2,9%)
      • Alistipes spp. (Norm: < 6,1%)
      • Prevotella spp./Bacteroides spp.-Ratio (Norm: < 1%)
    • Proteobacteria (Norm: 2,900 – 6,1%)
      • Escherichia spp. (Norm: 0,01 – 0,5%)
      • Citrobacter spp. (Norm: < 0,01%)
      • Serratia spp. (Norm: < 0,07%)
      • Hafnia alveii (Norm: < 0,01%)
      • Klebsiella spp. (Norm: < 0,01%)
      • Providencia spp. (Norm: < 0,01%)
      • Pseudomonas spp. (Norm: < 0,01%)
      • Enterobacter spp. (Norm: < 0,06%)
      • Sulfatreduzierende Bakterien
        • Desulfovibrio piger (Norm: < 0,003%)
      • Oxalatabbauende Bakterien
        • Oxalobacter formigenes (Norm: > 0,001%)
    • Actinobacteria (Norm: 0,7 – 3%)
      • Säuerungsflora
        • Bifidobacterium spp. (Norm: > 0,2%)
        • Bifidobacterium animalis (Norm: > 0,001%)
        • Bifidobacterium longum (Norm: 0,01 – 0,43%)
      • Sonstige
        • Eggerthella spp. (Norm: < 0,1%)
        • Collinsella aerofaciens (Norm: < 0,8%)
    • Verrucomicrobia (Norm: 0,15 – 3,9%)
      • Mucinspaltende Bakterien
        • Akkermansia muciniphila (Norm: > 3,13%)
    • Fusobacteria (Norm: < 0,01%)
      • Fusobacterium spp. (Norm: < 0,004%)
      • Fusobacterium nucleatum (Norm: < 0,001%)
    • Euryarchaeota (Norm: < 0,02%)
      • Methanogene Bakterien
        • Methanobrevibacter smithii (Norm: < 0,001%)
    • Tenericutes (Norm: 0,03 – 0,25%)
  • Firmicutes/Bacteroidetes-Ratio (Norm: < 1,1%)

Wie machen uns dickmachende Darmbakterien dick?

Firmicutes (also z.B auch Lactobacillus) haben die Eigenschaft, aus Pflanzenteilen, wie z.B. aus Salat, Energie zu ziehen, die normalerweise unverdaut ausgeschiss… ähm ..geschieden werden. Der Stuhl von guten Futterverwertern ist quasi energiefrei, während der Stuhl von schlanken Menschen noch viel Energie beinhaltet.

Firmicutes behindern das Abnehmen

Bis zu 200 Kilokalorien am Tag. Das kann im Jahr 10 Kilogramm Fett mehr auf der Waage ergeben. Noch Fragen? 🙂

So und nun zurück zu (meiner) Theorie, dass Pollenallergiker eher einen Hang zum schlank sein haben:

Kinder, die mit Rohmilch auf einem Bauernhof aufwachsen, bekommen keine bzw. weniger Allergien und haben zumeist ein starkes Immunsystem, sagt man. Man glaubt, dass nicht nur aber vor allem die Rohmilch die Ursache des gut funktionierenden Immunsystems sein soll. Nun, Rohmilch (Kuhmilch) ist ursprünglich die Nahrung von Kälbern bzw. für Kälber. Während die Nährstoffe der Milch als „Bausteine“ das Kalb wachsen lassen, haben die Bakterien darin einen anderen Zweck. Sie siedeln sich im Darm und im Pansen des Kalbes an, wo sie nämlich später eine bestimmte Aufgabe übernehmen müssen: Diese dickmachenden Bakterien müssen aus dem letzten Stückchen Grashalm sämtliche Energie raus ziehen und in verdaubaren Zucker umwandeln, um das Wirtstier, die Kuh/das Rind, mit Energie zu versorgen. Also, Rohmilch trinken -> Weniger Allergien, aber auch Bakterien, die aus Pflanzenfasern Energie rausholen, damit der „Wirtsmensch“ mehr Kalorien abbekommt.

Firmicutes sollen sogar über den Vagusnerv, der den Darm mit dem Gehirn verbindet, stimulierend nach mehr hochkalorischem Essen verlangen.

Wie machen schlankmachende Darmbakterien uns schlank?

Zu allererst verdrängen Bacteroidetes die Firmicutes, Aber es sind vor allem die Bacteroides unter den Bacteroidetes, die uns (laut Prof. Axt-Gadermann) schlank machen.

Schlankmacherbakterien haben noch eine weitere interessante Eigenschaft. Wenn man sie mit ihrer bevorzugten Nahrung füttert, stellen sie einen Stoff her, der in unserem Körper als Botenstoff fungiert. Dieser Stoff heißt Peptid YY und ist ein Sättigungshormon. (Übrigens: Wenn man sich eiweißreich ernährt, dann steigt der Peptid YY Spiegel zusätzlich.) Mit anderen Worten: Sind die schlankmachenden Darmbakterien satt, dann sind auch wir satt. Interessanterweise sinkt gleichzeitig mit der Zunahme von Peptid YY die Konzentration von Ghrelin im Körper. Und was ist Ghrelin? Ein Hungerhormon! Die Konzentration von Ghrelin im Blut sinkt nach dem Essen normalerweise. Auf mehreren seriösen Webseiten im Internet und auch im besagten Buch „Schlank mit Darm“ kann man lesen, dass Darmbakterien über Hormone direkt unseren Hunger auf spezielle Speisen steuern können, je nachdem, was sie bevorzugen. Fremdgesteuert von Bakterien sein, eine gruselige Vorstellung, vor allem wenn man von den Dickmachern gesteuert wird. Nicht aber, wenn die Schlankmacher das Sagen haben.

Schlankmacherbakterien sollen aber noch eine weitere Eigenschaft besitzen: Sie schleusen die Kalorien aus dem Körper raus, ohne, dass diese unserem Körper zur Verfügung stehen.

Studien/Hinweise, dass die Darmflora Einfluss auf das Körpergewicht hat

Ich habe schon in anderen Blogartikeln zum Thema Darmflora die ersten beiden der folgenden Beispiele erwähnt:

Übergewicht nach Stuhltransplantation

Eine Frau in den Vereinigten Staaten ließ sich aufgrund einer Darminfektion mit Clostridium difficile die Darmflora bzw. den Stuhl ihrer Tochter transplantieren (Mehr zum Thema: Stuhltransplantation). Das wird mittlerweile häufig so gemacht und die Heilungschance ist sehr hoch. So auch bei dieser Frau, sie war geheilt. Aber nun hatte sie ein anderes Problem. Ihre übergewichtige Tochter hat ihr zusammen mit der Darmflora auch eine andere Eigenschaft vererbt: Die gute Futterverwertung durch die Firmicutes-Moppelbakterien ihrer Darmflora. Die Mutter nahm nun auch zu.

Dickmachende Transplantation von „Zwillingsstuhl“ an sterile Mäuse

Es waren einmal Zwillingspaare, die einen Zwillingsgeschwister waren schlank und wunderschön, die anderen waren dick und hässlich. (Nun ja, das wunderschön und das hässlich kann man aus Gründen von politischer Korrektness streichen, klang aber märchenhafter.) Nun begab es sich, dass eine Gruppe von Forschern der Universität von Washington angeführt von dem Wissenschaftler Jeffrey Gordon auf die feiste Idee kamen, dass die Ursache des Übergewichtes der Zwillingsgeschwister wohl nicht die Gene sein können. (So weit klar, oder?) Man entschied sich, keimfreien Mäusen den Stuhl der Zwillinge zu übertragen. Die Mäuse, die den Stuhl der dicken Zwillingsgeschwister erhielten, ereilte eine schlimmes Schicksal. sie wurden dick und fett. Die Mäuse wiederum, die das Glück hatten, den Stuhl der schlanken Zwillingsgeschwister transplantiert zu bekommen, blieben schlank. Und das alles bei derselben Ernährung. Da Mäuse nicht besonders wählerisch sind, was ihr Futter betrifft, fraßen sie den Kot der anderen Mäuse, wodurch die dicken Mäuse wieder schlank wurden und die schlanken Mäuse weiterhin schlank blieben. Wenn sie nicht gestorben sind, dann fressen sie den Kot der anderen Mäuse noch heute.

Synbiotikum (Mischung aus Pro- & Präbiotikum) zur Gewichtsabnahme

Die Autorin des Buches „Schlank mit Darm“, Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann, hat selbst eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie durchgeführt, in der durch ein Synbiotikum (Madena Darmkur, von Axt-Gadermann mitentwickelt, Amazon* ) die Firmicutes-Bacteroidetes-Ratio innerhalb von 4 Wochen normalisiert werden konnte und nach einer gewissen Zeit auch das Gewicht ebenso signifikant sank. In dieser Studie wurden keine Anweisungen zur Ernährungsumstellung gegeben.

Wie verdrängt man dickmachende Darmbakterien?

Zu allererst die schlechte Nachricht, es gibt kein Wundermittel wie ein Antibiotikum gegen Firmicutes. Zu den Firmicutes gehören nicht nur die „bösen“ Clostridien, sondern auch die „guten“ Lactobacillus Spezies. Lactobacillus-Arten haben bei den meisten Antibiotika keine Chance, die Clostridien aber schon. Ich sehe es so, wenn schon Moppelbakterien dann die „Guten“ (denn ein paar sollte man schon aus gesundheitlichen Gründen haben, das Verhältnis soll ja auch 1:1 und nicht zu 0 in Worten: NULL sein) und von den „Guten“ dann bitte größtenteils diejenigen, die in Studien schon Ihre schlankmachende Wirkung gezeigt haben. Dazu später mehr.

Um dich noch ein bisschen mehr von der Wichtigkeit des Darms für unsere Gesundheit zu überzeugen und um zu zeigen, was man durch ungesunde Ernährung seinem Darm antut, möchte ich dir das folgende Video, das ich bei meinen Recherchen gefunden habe, nicht vorenthalten:

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Abnehmen mit Darmreinigung

Wer sich noch nie mit dem Thema Darmsanierung auseinandergesetzt hat, dem empfehle ich meine Darmsanierung Anleitung. Aber besonders eine kurze Darmreinigung von vielleicht einer Woche könnte initial hilfreich sein.


Darmfloraanalyse

Mit einer wirklich aussagekräftigen Darmfloraanalyse kannst du schnell feststellen, ob die Darmflora bei dir nicht stimmt/ausgeglichen ist oder nicht. Ob du zu viele Firmicutes hast? Die Frage ist nur, welchen Darmflora-Test du machen möchtest und wie viel Geld du ausgeben möchtest. Die Darmfloratests von Medivere* sind bestimmt nicht schlecht, aber nach meinem Wissen nicht das Non plus Ultra, was unsere Wissenschaft und Forschung zu bieten hat. Bei BIOMES* wird die Darmflora auf Grundlage der Bakterien-DNA analysiert und mit den Werten der Community verglichen. Sie ist die gesunde Vergleichsgruppe, deren Werte sich aus öffentlich zugänglichen Studien und anonymen Kundendaten speisen. Mit jeder Stuhlprobe, die analysiert wird und anhand eines Fragebogens in Zusammenhang mit den gesundheitlichen Hintergründen des Patienten/Probanden gebracht wird, kann durch maschinelles Lernen ein gigantisches Wissen über Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und der Darmflora entstehen. Je mehr Erkenntnisse darüber gesammelt werden können, desto genauer werden die Empfehlungen in Zukunft ausfallen. Vor allem über Beschwerden, deren Ursache noch recht im Trüben liegen, wie etwa beim Reizdarmsyndrom, können mithilfe der Darmflora wahrscheinlich schon bald valide Aussagen getroffen werden.  Von diesem Wissen kannst du am Ende profitieren, wenn BIOMES dich mit den richtigen Empfehlungen zur Ernährung und Einnahme von Probiotika versorgt. Ein tolles Konzept und Projekt, das da aus der TH Wildau ausgegründet wurde und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Auch für eine Darmflora, die der Grund für Übergewicht sein kann, wird ein passendes Probiotikum von BIOMES zur Verfügung gestellt.

Schlankmachende Darmbakterien zum Abnehmen

Bacteroidetes

Während die dickmachenden Firmicutes aktiv durch die Zerlegung von Ballaststoffen aus jedem Salatblatt auch noch die letzten Kalorien herausholen, können die „Schlankmacherbakterien“ Bacteroidetes hingegen überflüssigen Zucker sogar aktiv aus dem Darm schleusen, so dass diese Kalorien mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Normalerweise sind diese Bakterien im Verhältnis 1:1 vorhanden – Wenn sich einmal zu viele Firmicutes angesiedelt haben und das Verhältnis 1:1 gestört ist, hilft die strengste Diät der Welt nicht, überflüssige Pfunde loszuwerden.

Bacteroidetes einnehmen

Bacteroidetes lassen sich leider (noch nicht) züchten, da sie Sauerstoff verabscheuen wie Vampire die Sonne. Leider lassen sie sich also nicht so einfach im Labor züchten und in Kapselform schlucken, man muss sie also füttern. Wie? Das erfährst du weiter unten. Aber die folgenden Bakterien sind ebenso wichtig.

Akkermansia muciniphila & Faecalibacterium prausnitzii

Man konnte zeigen, dass eine fettreiche Ernährung bei Mäusen die Besiedlung des Darms mit A. muciniphila um den Faktor 100 vermindert. Diese Studie zeigte, dass die Häufigkeit von A. muciniphila in der Darmflora von adipösen und Typ-2-Diabetikern abnahm. Es wurde auch beobachtet, dass eine präbiotische Ernährung, hier: mit Oligofructose, die Menge von A. muciniphila normalisierte, was mit einem verbesserten Stoffwechselprofil korrelierte. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass diese „A. muciniphila-Behandlung“ fettreiche, durch die Ernährung hervorgerufene Stoffwechselstörungen, einschließlich Fettmassenzuwachs, metabolische Entgleisungen, Fettgewebentzündung und Insulinresistenz, rückgängig machen konnte. Nur scheint es nicht unbedingt so zu sein, dass Akkermansia muciniphila sich von den Präbiotika ernährt sondern viel mehr von dem, was andere nützliche Bakterien wie z.B. Bifidobacterium adolescentis daraus machen (Quelle). Diese Bakterien sind verantwortlich dafür, dass die Muzinschicht, die Schleimschicht der Mukosa (Darmschleimhaut) als Nährstoffquelle für Akkermansia muciniphila nicht an Dicke verliert. Akkermansia muciniphila, der Putzerfisch im Darm?Akkermansia muciniphila frisst den alten Schleim, so dass der Körper, genauer gesagt die schleimproduzierenden Becherzellen (Goblet-Zelle), immer wieder zähen Schleim nachproduzieren müssen. So bleibt die Darmbarriere stabil, damit keine entzündlichen Stoffe in den Körper eindringen können. Die Stoffwechselprodukte von Akkermansia muciniphila dienen Faecalibacterium prausnitzii als Energiequelle, die wiederum Buttersäure produzieren, welche entzündlichen Prozessen der Darmschleimhaut entgegenwirken. Weiterhin interessant: Pasteurisierte Akkermansia muciniphila und sein Außenmembranprotein Amuc_1100* verbessern die Integrität der Darmbarriere und das metabolische Syndrom bei Mäusen mit diätetisch bedingter Fettleibigkeit. Das bedeutet, dass das mikrobielle Protein der Außenmembran das metabolische Syndrom lindern kann. (Quelle) Das Protein von abgestorbenen Akkermansia muciniphila reicht demnach schon für einen positiven Effekt. Interessantes Video:

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Bifidobakterien

Bifidobakterien verdrängen Firmicutes, aber im Gegensatz zu Bacteroidetes können sie im Labor gezüchtet und als Probiotika eingenommen werden und außerdem auch gut gefüttert werden. Aber Bifidobakterien können noch mehr:

Kurzkettige Fettsäuren

  • Buttersäure
    • wirkt entzündungshemmend
    • ernährt die Darmschleimhaut
    • stärkt die Darmbarriere
  • Propionsäure
    • verstärkt das Sättigungsgefühl
    • verstärkt die Wirkung des Insulins
  • Essigsäure
    • steigert das Hungergefühl
    • regt den Stoffwechsel an

Wir möchten also gerne viele Buttersäurebildner haben: Das Bakterium Bifidobacterium adolescentis fördert den Buttersäure-Bildner Faecalibacterium prausnitzii. (Quelle) Die guten Bakterien scheinen sich irgendwie gegenseitig zu bedingen, so, dass manche Bakterien sozusagen Helfershelfer sind. Eigentlich sind sie genauso wichtig, aber stehen nicht im Rampenlicht.

Schlankmachende Lactobacillus

Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann nennt in ihrem Buch die folgenden Lactobacillus Arten. Nicht vergessen, Lactobacillus gehören zu den Firmicutes, aber einige machen uns schlank.

  • Lactobacillus gasseri (z.B. diese Studie)
  • Lactobacillus plantarum

Lactobacillus gasseri und Lactobacillus plantarum können die Ausschüttung der Hunger-Hormone wie AgRP und Neuropeptid Y senken.

Laut dieser Studie könnte man auch mit diesen Lactobacillus abnehmen:

  • Lactobacillus fermentum
  • Lactobacillus amylovorus

Übergewichtige Frauen sollen von Lactobacillus rhamnosus profitieren.

Lactobacillus casei hilft indirekt beim Abnehmen. L. casei zählt zu den Mikroorganismen, die im Darm Proteine in die für uns verwertbaren Aminosäuren zerlegen. Je mehr Proteine von unserem Dünndarm aufgenommen werden können, desto mehr Bausteine hat unser Körper zum Muskelaufbau zur Verfügung und desto weniger Proteine landen im Dickdarm, um dort dann von Fäulnisbakterien wie Clostridien (Firmicutes) gefuttert zu werden.

Vorsicht: Dickmachende Probiotika

Hier nur ein Auszug von probiotischen Bakterien, die in vielen Probiotikapräparaten vorhanden sind, aber die Gewichtszunahme fördern.

  • Lactobacillus acidophilus fördert offensichtlich Übergewicht (Studie). Übel, denn Lactobacillus ist als Gesundmacher bekannt und in fast allen Probiotika vorhanden. Merkwürdigerweise auch in Omnibiotic metabolic (Amazon*), ein Probiotikum, dass die Gewichtsreduktion unterstützen soll.
  • Lactobacillus reuteri ist vermehrt im Darm von übergewichtigen Personen zu finden und steht im Verdacht Übergewicht zu fördern. Lactobacillus reuteri ist auch ein bekannter „Gesundmacher“.
  • In einer Studie habe ich gefunden, dass Enterococcus faecium (Firmicutes) zur Mast und in der Aufzucht von Kälbern und Lämmern verwendet wird. Warum wurde Enterrococcus faecium dem Abnehm-Probiotikum Omnibiotic metabolic hinzugefügt?

Ist es wirklich so? Die Gesundmacher unter den Lactobacillus machen fett? Kann man nicht dünn und gesund sein?

Ist ja schon fast philosophisch, derjenige, der alle Lactobacillus Arten (auch die Gesundundfettmacherbakterien wie L. acidophilus) in sich trägt und viel Sport treibt, um trotz Dickmacherbakterien schlank zu bleiben, wird gesund und sehr alt werden. Viel Mühe wird also belohnt. Also, wenn schon dickmachende Bakterien, dann die Lactobacillus-Arten, die gesund machen, und nicht Clostridien oder andere Firmicutes. Wenn dann noch viel Bewegung dabei ist, läuft doch alles rund ähm schlank. 😉

Die schlankmachenden Darmbakterien füttern!

Die richtige Ernährung

Viele Ballaststoffe

  • Gemüse
  • Salat
  • Obst
  • Vollkorn
  • Hülsenfrüchte
  • Beilagen wie Reis, Nudeln, Kartoffeln und Co. vorkochen und mindestens 12 Stunden abkühlen lassen, damit resistente Stärke entsteht. Resistente Stärke hat keine Kalorien und dient den Bifidobakterien als Futter. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber Vorsicht: Das heißt nicht, dass die Nudeln gar keine Kalorien mehr haben. Bestenfalls 40% weniger!

Abwechslungsreich

Man hat herausgefunden, dass Übergewichtige weniger verschiedene Bakterienarten in der Darmflora haben. Man sollte sich darum kümmern, die Diversität (brauchst nicht googlen, das hier ist ein Fullservice-Blog: Vielfalt) der Darmflora zu erhöhen, indem man zu jeder Mahlzeit möglichst viele verschiedene (gesunde) Zutaten zu sich nimmt. So machen das z.B. auch die Japaner, die auch für ihre vielfältige Darmflora bekannt sind und nebenbei viel schlanker sind, als der Durchschnitts-Europäer.

Im Alltag nicht praktikabel? Jein. An jeder Stelle, wo es wenig Arbeit macht, sollte man es umsetzen. Glaub mir, ich schnibbel auch nicht so gerne Gemüse!

  • Ein selbstgemischtes Müsli mit Chiasamen, Sesam, Kokosflocken etc. statt nur Haferflocken. Du kannst dir deine persönliche Mischung in einer großen Schüttdose ja auch vormischen, statt jeden morgen zeitraubend alles zusammenzumischen.
  • Wenn du schon ein All-You-Can-Eat Buffet vor dir hast, iss nicht nur immer dasselbe. All-You-Can-Eat sollte viel mehr bedeuten, dass du von allem etwas nehmen solltest und nicht so viel wie möglich. Beispiel Chinarestaurant: Sind waschechte Chinesen im Chinarestaurant zu Gast? Schau dir mal deren Tisch an. Verdammt viele Schüsseln kann man da sehen, oder? Die essen nicht nur die Pekingente!
  • Thema Mittagspause mal teuer: Die Salatbar bei REWE und Co? Nimm von allem was, aber wenig bis kein tierisches Eiweiß.
  • TK-Gemüse? Mach nicht eine Tüte leer, sondern nimm verschiedene Tüten und misch sie. Ja, ist schon nervig, viele 3/4-gefüllte Tüten TK-Gemüse im Tiefkühler zu haben, oder? Aber dafür gibt es ja Verschlussklemmen.

Tierisches Eiweiß und Fett stark reduzieren

.. falls noch nicht geschehen. Kurz zusammengefasst:

Mit Fleisch und Co. fütterst du die Fäulnisflora (Clostridien & Co.), die sich dann natürlich vermehrt, den Darm alkalisch macht und das für den Körper giftige Ammoniak herstellt. In dieser Umgebung fühlen sich schlankmachende Darmbakterien nicht wohl.

Falsches Fett bzw. tierisches Eiweiß und Fett fördern Entzündungen im Körper, Entzündungen führen dazu, dass mehr Körperfett gespeichert wird, was wiederum zu noch mehr Entzündungen führt. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, lies bitte selbst das Buch „Schlank mit Darm“ 😉 ( Amazon* ) bzw. auch gerne das Buch „Dr. Jacobs Weg …“ (Amazon*).

Dr. Jacobs kennst du bestimmt vom gleichnamigen Basenpulver, dass er entwickelt hat. So, weiter im Text: Besonders Fleisch aber auch Fisch zählt Dr. Jacobs zu den bösen tierischen Eiweißen. Dem Hühnerei steht er nicht sooo kritisch gegenüber, aber er forciert auch die vegane Ernährung. Im Buch „Schlank mit Darm“ wird das Hühnerei als wichtige Eiweißquelle genannt, die man nutzen sollte, um seinen Proteinbedarf zu decken.

Pflanzliche Eiweiße

Pflanzliche Eiweiße sind richtig kombiniert bezüglich biologische Wertigkeit gar nicht so schlecht, wie man meinen sollte! Kombiniert man 70% Reisprotein mit 30% Erbsenprotein erreicht man die biologische Wertigkeit vom Hühnereiprotein. Aber warum überhaupt pflanzliche Eiweiße? Proteinreiche Diäten sind von der Idee her gut, da Proteine sättigen (Stichwort Peptid YY, wird oben erklärt) und dem Muskelabbau entgegenstehen. Das Problem bei meiner Low-Carb-Diät war, dass ich damit meinen guten Darmbakterien geschadet habe, weil ich zu viel tierisches Eiweiß gegessen habe. Ich sage es ausdrücklich, nicht nur Fleisch, sondern tierisches Eiweiß in seiner Gesamtheit. (Quelle) Die langfristige Einhaltung so einer Low-Carb-Diät kann das Risiko einer Darmerkrankung erhöhen, da Buttersäure-produzierende Bakterien ausgemerzt werden. In einer Studie, die darauf abzielte, die Wirkung von glykierten Erbsenproteinen auf die Darmbakterien eines gesunden Menschen zu bestimmen, konnte eine positive Veränderung des Darmmilieus festgestellt werden, denn Laktobazillen und Bifidobakterien vermehrten sich und die mikrobielle Vielfalt nahm zu. Ich will hier nicht die vegetarische und vegane Ernährung forcieren sondern eher den bewussten Konsum. Ich esse selber immer noch Eier, Fisch und auch mal Fleisch, aber von allem viel weniger und Letzteres meistens nur noch als Aufschnitt.

Ich selbst experimentiere zur Zeit viel mit Tofu, Sojaschnetzel etc., versuche aber auch möglichst viele Hülsenfrüchte zu essen. Letztere liefern auch viele Ballaststoffe für die Schlankmacherbakterien. Ach ja, falls ihr nicht selbst schon erfahrene Tofuexperten seid, meine erste und wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis: Sucht euch einen Asia-Shop, denn der Tofu aus Supermärkten ist zum Abgewöhnen und wahrscheinlich der Grund für den schlechten Ruf von Tofu.

Vegane Proteinshakes

Proteinshakesunterstützen im Allgemeinen eine LowCarb-Diät, wenn dabei das Ziel ist, den Proteinanteil in der Ernährung zu erhöhen. Und das ist meistens das Ziel, weil man den Muskelabbau bei einer Diät verhindern möchte und bestenfalls sogar mithilfe von Sport den Muskelaufbau fördern möchte. Die Standarddiätshakes setzen dabei auf Milchprotein, was eine hohe biologische Wertigkeit besitzt, aber von vielen aufgrund der versteckten Laktose nicht so gut vertragen wird. Außerdem handelt es sich auch hierbei um Milcheiweiß. Aber zunächst zurück zur biologischen Wertigkeit:

Exkurs: Biologische Wertigkeit

Hühnerei hat einen Wert von 100 und ist damit ein Referenzwert. Je höher der Wert, desto mehr körpereigenes „Menschenprotein“ kann der menschliche Körper aus den (essentiellen/vom Körper nicht selbst herstellbaren) Aminosäuren des verzehrten Proteins bauen. Wenn einem Protein eine Aminosäure komplett fehlt, dann ist die biolog. Wertigkeit gleich Null, wie z.B. bei Gelatine.

Man stelle sich vor …

Will man z.B. Verkehrsampeln bauen, braucht man grüne, gelbe und rote Lampen. Wenn man 4 grüne, 3 gelbe und 2 rote Lampen hat, dann sind die roten Lampen die „limitierenden Lampen“. Man kann nur 2 Ampeln bauen. In Proteinen gibt es limitierende Aminosäuren. Man kann aber Proteine bzw. proteinreiche Lebensmittel kombinieren, um die biologische Wertigkeit zu erhöhen. Die Aminosäure, die dem einen Lebensmittel fehlt, hat das andere Lebensmittel „zu viel“. Pflanzliche Proteine haben meistens eine in Relation zum tierischen Protein geringe biologische Wertigkeit, durch Kombination miteinander lässt sich die biologische Wertigkeit erhöhen. Beispiele: Soja/Reis, Erbsen/Reis, Kidneybohnen/Mais (ja, richtig gelesen :-)), etc.

Zu viel Fruchtzucker meiden

Zerstört die Darmbarriere. Obst ja, aber zugesetzter Fruchtzucker sollte vermieden werden. Außerdem muss man ja nicht immer die ultrasüßen Obst-Züchtungen verzehren.

Salz: Feind der Darmflora, Hungerförderer, Wassereinlagerer

Neueste Studien belegen, dass Salz die Darmflora zerstört, es werden leider nicht nur die bösen Darmbakterien verdrängt/abgetötet sondern auch die Guten. (Quelle)

Die Lebensmittelindustrie versalzt das Essen, weil Salz den Hunger fördert und billiger als gute Gewürze ist. Viele Gewürze fördern eine gute Darmflora. (Siehe Darmflora Ernährung)

Pflanzliche Öle mit möglichst viel Omega-3-Fettsäuren

Entzündungen führen zu Fettaufbau, Omega-3-Fettsäuren sind Entzündungshemmer. Almased & Co. empfehlen auch die Verwendung von Omega-3-reichen Ölen zur Herstellung des Diätshäkes.

  • Leinöl
  • Rapsöl
  • etc.

Ich persönliche nehme Omega-3-Fischöl-Kapseln ein. (Wie schon gesagt, ich bin kein Veganer)

Pflanzliche Öle mit möglichst wenig Omega-6-Fettsäuren

Omega-6-Fettsäuren fördern Entzündungen. Distelöl ist also ein NoGo. Aber: Omega-6-Fettsäuren haben auch positive Wirkungen, die wichtig für unseren Körper sind.

Curry, Kurkuma, Ingwer & Co. (die richtigen Gewürze)

… und viele andere Gewürze und Kräuter sind Entzündungshemmer! Und da du ab jetzt sowieso mit weniger Salz kochen möchtest, solltest du anfangen mit Gewürzen zu experimentieren.

Schnelle Kohlenhydrate meiden

Schnelle Kohlenhydrate fördern die Ausschüttung von Insulin, was wiederum die Einlagerung von Fett fördert. Mittlerweile ein alter Hut, aber immer noch wahr.

Präbiotika

⟶ für Bacteroidetes

Pektin

Die Forscher von OmniBiotic wollen herausgefunden haben, dass Bacteroidetes Pektin futtern. Nun, das wird schon stimmen, nur muss man nicht die teuren Apfelpektin-Kapseln von OmniBiotic kaufen (OMNi-LOGiC APFELPEKTIN Bei Amazon*). Die billigen Kapseln tun es doch auch, oder? Bei Amazon*. Und nicht verkapselt, also in reiner Pulverform ist noch günstiger:  Amazon*

Xylo-Oligosacchariden (XOS)

Mit Xylo-Oligosacchariden konnten in einer Placebo-kontrollierten Studie innerhalb von 8 Wochen die Firmicutes der Darmflora von gesunden und „prädiabetischen“ Probanden gesenkt und der Bacteroidetes-Anteil erhöht werden. Aber auch Bifidobakterien und Lactobacillus Arten futtern XOS.

Akazienfaser Pulver

Mehr zur präbiotischen Wirkung von Akazienfasern hier: Präbiotika

⟶ für Bifidobakterien

Resistente Stärke
Resistente Stärke

Resistente Stärke ist der Geheimtipp. Ob nun Reis, Nudeln oder die sowieso schon ballaststoffreichere Kartoffel, lässt man diese Speisen mindestens 12h abkühlen, verwandelt sich die Stärke in resistente Stärke. Resistent bedeutet, dass diese nicht vom Darm aufgenommen werden kann und als Futter für die Schlankmacherbakterien im Dickdarm landet. Gut oder? Was schmeckt besser, als die Spaghetti vom Vortag?

Stärke, die resistent geworden ist, hat keine dick machenden Kalorien, zwei Fliegen mit einer Klappe. Weniger Kalorien, Futter für die Schlankmacherbakterien. Resistente Stärke kann man natürlich auch als Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Wie du auf dem Foto sehen konntest. Vielleicht sollte es Usus werden, Kartoffeln, Reis und Nudeln für die nächsten Tage vorzukochen.

Inulin

Bifidobakterien kann man mit Inulin füttern. Wenn du mehr über Inulin erfahren möchtest, dann klicke hier: Bifidobakterien mit Inulin füttern. Kurz zusammengefasst: Inulin kann teuer sein, muss es aber nicht. In Reformhäusern lässt man sein letztes Hemd, online sind 500g schon sehr erschwinglich (Bei Amazon*). Aber ich muss für Inulin eine kleine Warnung aussprechen. Wenn man Inulin pur zu sich nimmt, hat es einen ähnlichen Effekt wie Fruktose bei Fruktoseintoleranten. Als Mehrfachfruchtzucker bindet Inulin die Aminosäure Tryptophan an sich, so dass Tryptophan nicht vom Körper aufgenommen werden kann.

Wo ist das Problem? Aus Tryptophan wird Serotonin (Glückshormon) und Melatonin (Schlafhormon) hergestellt. Daher setze ich lieber auf Resistente Stärke, um meine Bifidobakterien zu füttern oder trenne die Inulineinnahme streng von der Eiweißzufuhr.

Oligofructose

Oligofructose (FOS) ist ebenso wie Inulin ein Mehrfachfruchtzucker, nur mit kürzeren Molekülketten. Letzteres ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Oligofructose leicht süßlich schmeckt, anders als Inulin, das den Speisen eine cremige Konsistenz verleiht.

Mir selbst bekommt Oligofruktose nicht so gut, wie eben schon erwähnt, bin ich eher ein Freund der resistenten Stärke.

Unten in diesem Artikel findest du mehrere Anregungen, wie du dir deine eigene Präbiotika-Mischung zusammenstellen kannst.

Galactooligosaccharide (GOS)

GOS sind durch ihre bifidogene Wirkung geeignet, dickmachende Darmbakterien zu verdrängen. Sie füttern vor allem Bifidobakterien, aber sollen laut dieser Studie auch Lactobacillus füttern. Ich selbst  konnte diesen Effekt nicht feststellen. Durch Bimuno ( Amazon* / 3x statt 1x am Tag) konnte ich innerhalb von 2 Monaten meine Bifidobakterien auf das 20-fache des Community-Wertes bringen (Darmflora Analyse), während ich aber keinen Effekt bei Lactobacillus spp. festellen konnte. Aber wenn wir der Studie glauben, machen GOS nur Sinn, wenn man gleichzeitig die Schlankmacher-Lactobacillus-Arten einnimmt, weil man sonst auch die Dickmacher-Lactobacillus (nicht vergessen: Firmicutes) vermehrt. Wie z.B. Probiotika zum Abnehmen

Ich bin also ein großer Freund von GOS. Ich setze dabei auf Bimuno, es gibt bisher leider keine Alternative aus Deutschland.

Xylo-Oligosacchariden (XOS)

Siehe oben

Akazienfaser Pulver

⟶ für Akkermansia muciniphila

Polyphenole?

Akkermansia muciniphila geht es gut, wenn die anderen Bakterien wie Bifidos und Bacteroidetes ordentlich mit Substrat versorgt werden. Direkt füttern, kann man sie nicht, da sie sich von der Schleimschicht der Darmschleimhaut ernähren.

Es gibt Hinweise, dass Cranberrys, Cranberrysaft, dunkler Traubensaft, Trauben, also Polyphenol-haltige Lebensmittel, die Keimzahl ansteigen lassen können. Und dass man mit den Inhaltsstoffen in Madena Darmkur die Bedingungen für Akkermansia muciniphila verbessern kann. Studien, die die Wirkung von Madena Darmkur belegen, gibt es bisher allerdings nicht.

Mehr zum Thema Polyphenole findest du hier: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole für die Darmflora

Schlank mit Darm – Das Synbiotikum „Madena Darmkur“

Wenn die Autorin des Buches „Schlank mit Darm“ an der Entwicklung eines Synbiotikums beteiligt ist, sollte das unser Interesse wecken. Die Inhaltsstoffe sollten also genau dem entsprechen, was Prof. Axt-Gadermann für richtig hält. Und in der Tat sind in Madena Darmkur die Bakterien enthalten, die im Buch „Schlank mit Darm“ als Schlankmacherbakterien genannt werden. Na ja, bis auf diejenigen, die nicht im Reagenzglas gezüchtet werden können. Für Letztere gibt es in Madena Darmkur immerhin die Zutat Pektin, damit sie ihre Leibspeise zu fressen kriegen und sich im Darm vermehren können. Eine Erfolgs-versprechende Studie findest du hier: Madena Darmkur Studie

Was enthält Madena Darmkur?

Präbiotika:

  • Inulin (Futter für Bifidos)
  • Pektin (Futter für Bacteroidetes)
  • Resistente Stärke (Futter für Bifidos)

Jeder dieser Ballaststoffe versorgt andere Bakterienstämme und verbessert dadurch die Diversität der Darmflora (Vielfalt – Ein Faktor, der auch bei Stuhlanalysen gemessen wird).

6 Bakterienkulturen für Gewicht, Immunsystem und Darmschleimhaut:

  • Lactobacillus plantarum
  • Lactobacillus gasseri
  • Lactobacillus rhamnosus
  • Lactobacillus casei
  • Bifidobacterium animalis subsp. Lactis
  • Bifidobacterium breve

Eine Alternative zur Madena Darmkur gibt es von „for your Health“: Darmflora Komplex*. Hier muss man allerdings noch Pektin dazu kaufen, da dieses in der Mischung fehlt. Dafür ist es für diejenigen, die kein Inulin vertragen, verträglicher. Statt Inulin beinhaltet es Akazienfasernpulver.

Merkwürdig: Omnibiotic Metabolic, Metabolic Shape & Co.

Was nun wirklich interessant ist, ist die Tatsache, dass sich in den bekannten Abnehm-Probiotikamischungen immer auch ein Bakterienart befindet, die kontraproduktiv ist und für das Gegenteil bekannt ist. Was soll das? Was hat Lactobacillus acidophilus da zu suchen, laut Studien (siehe oben) ein Dickmacher. Es gibt auch Mischungen, die wirklich nur die Lactobacillusstämme beinhalten, die in Studien ihre schlankmachende Wirkung gezeigt haben. Diese findest du weiter unten:

Omnibiotic Metabolic

  • Lactobacillus salivarius W57
  • Lactobacillus casei W56
  • Enterococcus faecium W54 (siehe Dickmachende Probiotika)
  • Lactobacillus acidophilus W22 (siehe Dickmachende Probiotika)
  • Lactobacillus rhamnosus W71
  • Lactococcus lactis W58
  • Lactobacillus plantarum W62

L. acidophilus? Wo ist L. gasseri? Das Mastbakterium Enteroccus Faecium mit an Bord?

Metabolic Shape

  • Lactobacillus acidophilus (siehe Dickmachende Probiotika)
  • Lactobacillus casei
  • Lactobacillus gasseri
  • Lactobacillus helveticus
  • Lactobacillus lactis
  • Lactobacillus paracasei
  • Lactobacillus plantarum
  • Lactobacillus rhamnosus
  • Lactobacillus salivarius
  • Enteroccus. Faecium (siehe Dickmachende Probiotika)

L. acidophilus ganz oben in der Liste? Das Mastbakterium Enteroccus. Faecium mit an Bord?

Abnehmen mit Probiotika

Wie eben gesehen, sind in vielen der Abnehm-Probiotika Bakterien Arten, die in Studien das Gewicht erhöht haben oder die sogar in der Tiermast verwendet werden. Aber es gibt auch Ausnahmen:

Diet Pro von Biomes

LEAN.Pro von BIOMES

BIOMES bietet je nach dem, was beim Darmfloratest herauskommt, passende Probiotika an.

Der Name LEAN.Pro* (Damals Diet.pro, siehe Bilder) verrät, wofür dieses Probiotikum ist und auch inhaltlich finden sich genau die Bakterien wieder, die in Studien eine Abnahme des Gewichts hervorgerufen haben, und das auch noch in einer hohen Anzahl von 6 Milliarden pro Kapsel:

  • Lactobacillus rhamnosus
  • Lactobacillus gasseri
  • Lactobacillus plantarum
  • Bifidobacterium lactis
  • Bifodobacterium breve
  • Streptococcus thermophilus
2 Packungen Bellaform Figur Darmbakterien Kapseln

Bellaform Figur Darmbakterien Kapseln

Bellaform Figur Darmbakterien Kapseln (Bei Amazon*)

  • Lactobacillus plantarum
  • Lactobacillus gasseri
  • Lactobacillus rhamnosus
  • Bifidobacterium longum

SWANSON Lactobacillus gasseri

SWANSON Lactobacillus gasseri Kapseln beinhalten 3 Milliarden Lactobacillus gasseri Bakterien. In einer Packung sind 60 Kapseln (Amazon*)

Lactobacillus gasseri ist laut Studien (siehe oben) der Schlankmacher unter den Firmicutes.

Multi-Präbiotikum

Präbiotika satt
Präbiotika satt

Die Waffen gegen böse Bakterien: Prä- und Probiotika

Davon ausgehend, dass jedes Schlankmacherbakterium seine Vorlieben hat und wir möglichst alle heranzüchten wollen, sollten wir jedes Präbiotikum in die große Multipräbiotika-Mischung geben.Du kannst dir also ein Multi-Präbiotikum aus folgenden Zutaten mischen. Du brauchst natürlich einen entsprechend großen Behälter. Ich habe frei nach Schnauze gemischt. Wobei ich XOS leider nicht zur Verfügung hatte. Mit Inulin und Fruktose würde ich auch sparsamer umgehen. Aber das kann jeder für sich ausprobieren. Mein Schlaf und auch meine Laune hatten sich dadurch verschlechtert.

  • Inulin Kaum Eigengeschmack, verleiht Speisen eine gewisse Cremigkeit, füttert Bifidobakterien
  • Oligofruktose Leicht süßlich, füttert Bifidobakterien
  • GOS Jetzt gibt es Bimuno, früher musste man Prenahrung für Säuglinge nehmen. In Omni Logic Plus ( Amazon* ) befindet sich GOS und FOS, wer also keine Probleme mit Fruktose/Inulin/Oligofruktose hat, kann Omni Logic Plus probieren. Ich selber verzichte mittlerweile auf FOS. Lactobacillus mag auch GOS, wer also nicht die schlankmachenden Lactobacillus-Stämme zusätzlich einnimmt, geht hier ein Risiko ein, L acidophilus und L. Reuteri zu füttern, die zwar „gesund“ sind, aber auch gute Futterverwerter sind.
  • Resistente Stärke Mit resistenter Stärke füttert man Bifidobakterien
  • Pektin Füttert die Schlankmacherbakterien Bacteroidetes
  • Xylo-Oligosaccharide (XOS) Füttert Bacteroidetes und Bifidobakterien

Meine Abnehm-Präbiotika Mischung

Präbiotikum selbst mischen
Präbiotikum selbst mischen

… besteht aus resistenter Stärke Typ3 und Pektin. Mischverhältnis 1:1 oder was die Packungen hergeben. Als Zusatz habe ich noch Glutamin reingemischt, Sportler kennen die Wirkung und Sport sollte man treiben, wenn man Abnehmen möchte. Aber dass Glutamin auch gut für die Darmschleimhaut ist, wissen die Wenigsten.

Mein eigener Darmflora-Diätshake

Zutaten:

  • 400 ml Sojamilch
  • 2 Messlöffel eines veganen Proteinpulvers, z.B. das hier* (Leider gibt es Zunder Nachglut, das ich an dieser Stelle empfohlen habe, nicht mehr.)
  • 1/2 Messlöffel von meiner Abnehm-Präbiotika Mischung
  • Optional: Basenpulver ( Amazon* , abhängig davon, ob ich viel Sport treibe oder ich eine Übersäuerung spüre, bei mir durch schlechten Schlaf, Magensäure)

In dieser Reihenfolge in einen Shaker (bei Rossmann gibt es zum Beispiel den von Wellmix oder einfach so einen hier: Amazon* ) geben. Den Durchschnittsdiätdrink werden Vitamine hinzugefügt, also pfeife ich mir morgens zu diesem Shake nicht nur eine Kapsel eines Abnehm-Probiotkums (siehe oben) rein, sondern auch eine Multivitaminkapsel. Almased und Co. werden wie eben erwähnt mit Omega-3-reichen Pflanzenölen gemischt. Ich mache das an dieser Stelle nicht, da ich so schon in der Ernährung darauf achte nur solche Öle zu verwenden.

Stress/Wenig Schlaf ⇒ Cortison ⇒ Bauchspeck

Hast du viel Stress und wenig Schlaf? Arbeite daran! Alle Maßnahmen die ich in meinem Blog nenne, haben meinen Schlaf erholsamer gemacht. Darunter auch die Entsäuerung des Körpers, die Entsäuerung kommt aber fast wie automatisch, wenn man weniger tierisches Eiweiß zu sich nimmt. Wenn dein Darm zu wenig Tryptophan aufnimmt oder zu dich tryptophanarm ernährst, kannst du dem Diätshake noch ein wenig Tryptophan hinzufügen. Aus Tryptophan stellt der Körper tagsüber das Glückshormon Serotonin her, aus dem dann abends das Schlafhormon Tryptophan hergestellt wird.

  • Geh‘ früh ins Bett
  • Nimm ab im Schlaf!

Schlank mit Darm Video

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Fazit

Es funktioniert, aber die hier aufgeführten Mittel sind keine Wundermittel. Sie wirken nicht alleine, man muss etwas tun und muss die Kalorienzahl runterschrauben, PUNKT! Ich selbst habe mit Intervallfasten in Kombination mit Sport und diesen Prä- und Probiotika aus diesem Blogartikel Erfolg gehabt. Mehr zum Intervallfasten: Intervallfasten für die Darmflora

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