Blähungen nach dem Essen

Blähungen sind unangenehm, niemand redet darüber und niemand gibt zu, dass er Blähungen hat. (Dieser Blogartikel wird also von niemandem z.B. bei Facebook geteilt werden. 🙂 )

Das ultimative Hausmittel gibt es auch nicht, aber bekannte Hausmittel wie Anis, Fenchel, Kümmel und Co. haben weiterhin ihre Berechtigung. Dann bietet die Pharmaindustrie auch einiges wie Lefax etc. an, was hilft. Aber wenn man nicht gerade an einer ernsthaften Erkrankung leidet, hat man eigentlich auch ganz viel selbst in der Hand, wie ich gleich erläutern werde.

In diesem Artikel „Blähungen durch …“ erläutere ich die Wirkung des Essens bzw. der Art des Essens auf die Luftentwicklung im Darm.

Übrigens, Blähungen treten auch beim Reizdarmsyndrom auf. Wer häufig Blähungen hat, hat auch häufiger Durchfall bzw. breiigen Stuhl. Wenn man die Ursachen für Blähungen kennt, kann man seine Blähungen auch behandeln. Klingt logisch und ist auch so. Also gehen wir das Ganze mal logisch an. Warum furz….

Nach Ursachen der Blähungen

Man sollte unbedingt auch daran denken, bei Blähungen auf das Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken zu verzichten. Blähungen entstehen aber eigentlich durch Aktivität von Bakterien im Dickdarm, die ordentlich gefüttert werden. Wie es riecht und welche Bakterien man füttert und somit vermehrt, ist von der Ernährung abhängig. Wenn man häufig Blähungen hat, sollte man diese auf jeden Fall mit einem Arzt oder Heilpraktiker abklären. Bei einer Dysbiose sollte man daran denken, die Darmflora aufzubauen (Artikel: Darmflora aufbauen). Vorher sollte man aber unbedingt die Ursache der Dysbiose beseitigen.

Blähungen nach dem Essen

Ursache Nr 1: Zu viel Essen …

Verdauung - Der Weg des Speisebreis
Verdauung – Der Weg des Speisebreis

… für zu wenig Verdauungsenzyme.

Der Dünndarm und der Dickdarm sind nicht so dehnbar wie der Magen. Wenn man zu jeder Mahlzeit seinen Magen bis zum Limit füllt, braucht er länger für seine Aufgabe, den Speisebrei vorzuverdauen. Durch das ständige Essen wird man auch nicht mehr richtig satt (man isst jedesmal ziemlich viel bzw. füllt den Magen bis zum Limit) und schaufelt schon nach, obwohl die letzte Speise den Magen noch nicht mal komplett verlassen hat. Aber was noch schlimmer ist: Man isst jetzt wieder so viel, dass sich der Magen extrem dehnt und nach unten ausbreitet.

Der Magen drückt auf den Zwölffingerdarm und den Dünndarm nebst Verdauungsorganen, welche dann Platz machen müssen. Im Zwölffingerdarm wird der Speisebrei basisch und wird mit wichtigen Verdauungsezymen aus Bauchspeicheldrüse und Galle vermengt. Dieser Vorgang braucht Platz, den es nun nicht mehr gibt. Aber zurück zum Dünndarm, denn dem wird auf diese Weise auch wichtiger Platz weggenommen. Klar, die Bauchdecke macht rein theoretisch auch noch Platz. Aber wenn man dann eh schon eine Wampe hat, die man immer einzieht, um sie zu verstecken, ist das fatal, denn man muss dem Verdauungstrakt den Platz zum Arbeiten lassen …

Was jetzt passiert? Zu viel Unverdautes landet im Dickdarm und dort freuen sich schon die Fäulnisbakterien und die Hefepilze, vielleicht sogar der berühmt berüchtigte Candida Albicans und und und. Eine Dysbiose nebst je nach Substrat (mehr zum Substrat im Artikel „Blähungen durch …„) stinkenden Blähungen sind vorprogrammiert.

Das Schlimme? Der Hunger nimmt immer weiter zu, weil dem Verdauungstrakt nicht die Zeit gelassen wird, dass die Verdauungsenzyme wirken können und die Vitamine, Mineralien, Glucose, Fette und Proteine wirklich aufgenommen werden können. Die Verdauungsenzyme reichen bei gigantischen Mengen eh nicht aus, um sehr große Portionen zu verdauen. Wenn wenig Zeit bleibt, weil von oben wieder nachgestopft wird, macht es die Situation nicht besser.

Das folgende Szenario ist wahrscheinlich vielen leid-geplagten Geblähten bekannt:

Man …

  • hat relativ wenig Blähungen nach dem Frühstück.
  • Wenn man sehr viel gefrühstückt hat und jetzt viel zu Mittag isst, kommen spätestens 2h nach dem Mittagessen Blähungen.
  • Hui und am Abend erst. Spätestens jetzt geht die Party ab. Denn nun haben wir noch mehr Zeit.
    Statt diese Zeit zum ordentlichen Kauen einzusetzen, schlingen wir innerhalb von 20 Minuten so viel herunter, wie nur irgendwie geht. Jetzt geht die Furzerei erst richtig los. Denn abends funktioniert die Verdauung eh schon schlechter als morgens. Mit Verdauung meine ich vor allem die Verdauungsenzyme. Klar, wenn die nicht funktionieren, verursacht das jetzt noch mehr Blähungen.

Ursache Nr.2: Dünndarmfehlbesiedlung

Dazu mehr im Artikel: Dünndarmfehlbesiedelung Therapie ohne Antibiotika

Ursache Nr.3: Eine Erkrankung oder Schwäche der Bauchspeicheldrüse oder eine Verstopfung der Gallengänge

Mit anderen Worten: Die Verdauungsenzyme fehlen in der nötigen Menge. Wer eine Vermutung in diese Richtung hat oder die Blähungen schon lange anhalten, sollte jetzt spätestens zum Arzt gehen. Ich würde einen Arzt wählen, der auch Naturheilverfahren anbietet. Diese schauen auch mal über den Tellerrand.

Wenn die Verdauungsenzyme fehlen, muss man auf jeden Fall nachhelfen. Verdauungsenzyme gibt es zum Glück rezeptfrei.

Hausmittel gegen Blähungen, die nach dem Essen auftreten

Die Schulmedizin geht (wie immer) mit Antibiotika gegen die Dünndarmfehlbesiedlung  vor und nimmt eine Dezimierung der Dickdarmflora in Kauf. Aber man sollte trotzdem immer zum Arzt gehen, weil es ja auch etwas Ernsthaftes wie eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sein kann. Bei der Behandlung kann natürlich auch ein Heilpraktiker helfen.

  • Ein natürliches Antibiotikum (bei Dünndarmfehlbesiedlung) wie Oreganoöl (Wirkung von Oregano Öl) hilft milder als die Chemiekeulen. In Abwechslung mit Oreganoöl (verdünnt mit anderem Öl) könnte man dann auch den Lactobacillus acidophilus als natürlicher Bewohner des Dünndarms wie z.B. in Symbiolact A (Symbiolact) zu sich nehmen.
  • Eine Kohlenhydrat-arme Ernährung.
  • Die Speisen mit Kümmel würzen, vor allem wenn blähende Zutaten dabei sind.
  • Weniger essen. Sättigungsgefühl wieder kennenlernen. Nicht bis zum absoluten Völlegefühl stopfen.
    Manchen Menschen fällt es leichter, gar nichts statt wenig zu essen. Schwierig umzusetzen, wenn man es nicht auf eine Tageszeit beschränkt: Dinner Cancelling – Ab spätestens 16 Uhr gibt es nur noch Wasser und Kräutertees. Man sollte Dinner Cancelling so häufig wie möglich in der Woche durchziehen, dadurch wird das Verdauungssystem entlastet und man lässt es durchatmen. Abends funktioniert die Verdauung eh nicht so gut. (Morgens wie ein König, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler. Die Chinesen sagen auch: Das Abendessen überlasse deinen Feinden.)
  • Kleinere Mahlzeiten, dafür öfter essen.
  • Darmsanierung
    • Darmreinigung (Mehr dazu: Darmreinigung)
    • Darmflora mit Probiotika wieder aufbauen, denn eine Dysbiose gibt es auf jeden Fall, wenn die Verdauung eine längere Zeit nicht stimmt. (Artikel: Darmflora aufbauen)
  • Die Verdauungsenzyme im Dünndarm mögen es basisch. Ebenso die Verdauungsorgane, die diese Verdauungsenzyme herstellen. (Artikel: Entsäuerung des Körpers)
  • Ordentlich Kauen: Das Essen muss so klein wie möglich runtergeschluckt werden. Das ist die Aufgabe der Zähne. Die Backenzähne müssen alles zermalmen. Schon mal vom Schmauen gehört? Ich habe dazu dieses interessante Buch gelesen: Kau dich gesund*
  • Verdauungsenzyme supplementieren: Enzym Lefax und Co.
  • Bitterkräuter für die Bauchspeicheldrüse, Artischocken und gallefördernde Kräuter.
  • Lefax (Wirkstoff: Simeticon) ist wohl das bekannteste Mittel gegen Blähungen.
  • Fenchel, Anis, Kümmeltee zum Essen oder nach dem Essen.

Blähungen Homöopathie

Die folgenden homöopathischen Mittel gibt es sowohl als Globuli als auch flüssig.

Carbo vegetabilis

  • Blähungen
    • Stark
    • Übel riechend
  • Bauch
    • Aufgetrieben
    • Druckempfindlich
  • Allgemeine Schwäche

Lycopodium

  • Bauch aufgebläht
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Blähungen nach süßen Speisen/Mehlspeisen
  • Blähungen nach Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und Co.
  • Schlimmer: nachts und abends

Nux vomica

  • Blähungen nach schweren Mahlzeiten und Alkohol
  • Völlegefühl
  • Übelkeit, Druck und Schmerzen in der Magengegend.

Argentum nitricum

Nach Käse, Salzigem oder Zucker der Bauch sehr stark gebläht. Selbst Rülpsen ist zwecklos.

China officinalis

  • Blähungen direkt nach dem Essen
  • Stinkend
  • Krampfschmerzen

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