Blähungen durch Müsli, Kartoffeln, Haferflocken, Zucker, Obst, Brot | Woher kommt das?

Zusammenhang zwischen Ernährung und Blähungen

Es gibt eine Menge Lebensmittel, die für Blähungen verantwortlich gemacht werden. Es gibt aber auch eine Menge Lebensmittel, die Blähungen stoppen oder reduzieren. Das Beste Hausmittel ist: DU schreibst den Einkaufszettel und du entscheidest, wie du dich ernährst. Und denk immer daran, du bist als Mensch ein denkendes Wesen und solltest über deinen Trieben stehen. Oder ist der Leidensdruck bzw. die Stärke der Blähungen nicht hoch genug?

Anregungen

Blähungen durch Kaffee

Kaffee kann folgendermaßen Blähungen verursachen:

  • Die Darmtätigkeit wird angeregt, so dass der Speisebrei zu schnell (bevor alles verdaut wurde) den Dickdarm erreicht. Dort machen sich die Darmbakterien über das Festmahl her und sorgen für Blähungen.
  • Hast du vielleicht eine Laktoseintoleranz und weißt es nicht? Trink deinen Kaffee mal ohne Milch, denn wenn deine Dünndarmwand keine Laktase (Enzym zur Spaltung der Laktose) herstellt, landet die Laktose als Futter für deine Darmflora im Dickdarm.

Wie kannst du die Blähungen stoppen?

  • Probiere mal aus, die Milch wegzulassen oder mit laktosefreier Milch oder Reisdrink zu ersetzen.
  • Lass den Kaffee einfach mal weg oder dezimiere den Konsum.

Blähungen nach Alkohol

  • Blähungen von Bier
    Bier enthält u.a. Hefe, Gerste bzw. Malz, welche auch im Darm weitergären können.
  • Süße alkoholische Getränke wie Cocktails
    Cocktails enthalten Zucker, welcher im Darm von Candida Pilzen und Hefepilzen verstoffwechselt werden. Dabei entsteht unter Sauerstoffauschluss neben Alkohol auch das Gas Kohlendioxid. Da sind sie dann – die Blähungen.

Bier hat vor allem aufgrund des Hopfens eine beruhigende Wirkung auf den Darm. So erhöht sich die Verweildauer des Darminhalts und selbiger verursacht Blähungen, weil der Darminhalt (weiter) gärt.

Blähungen von Brot

Gut gekaut ist halb verdaut

Brot gehört zu den Lebensmitteln, die bei vielen Menschen Blähungen verursachen. Gehen wir mal nicht davon aus, dass du Zöliakie und somit ein Problem mit Gluten hast, dann hast du aber ein anderes Problem. Du kaust nicht genug. Denn gerade Kohlenhydrate sollten bereits im Mund durch den Speichel (Saliva) gut vorverdaut werden. Im Speichel befindet sich das Enzym Amylase, welches ein Katalysator für Stärke ist. Amylase zerlegt Stärke in Glukose. Im Magen endet diese Umwandlung in Stärke vorerst, da Amylase bei niedrigem PH-Wert (Magensäure) nicht arbeitet. Erst im Zwölffingerdarm wird durch den Bauchspeichel wieder Amylase hinzugegeben und aus dem sauren Mageninhalt wird ein basischer Speisebrei mit ca. PH 8. Bei übersäuerten Menschen klappt aber auch dieser Vorgang nicht und die Stärke landet im Endeffekt im Dickdarm und verursacht Blähungen.

Vollkorn?

Hast du vielleicht deine Ernährung vor kurzem und zu schnell auf Vollkorn umgestellt? Dein Darm und deine Darmflora können sich nicht so schnell umstellen wie du.

Gluten?

Aber nochmal zurück zum Gluten. Die Schulmedizin denkt immer Schwarz-Weiß. Die gesamte Grautonpalette dazwischen gibt es demnach nicht. Bei Zuständen wie schwanger oder tot gebe ich den Ärzten gerne Recht. Tatsache ist aber, dass sich der Gluteninhalt vom Brot seit den 1950er Jahren verzehnfacht hat. Der Weizen wurde entsprechend gezüchtet, damit die Konsistenz vom Brot besser wird.

Du musst also nicht gleich Zöliakie im Sinne der Schulmedizin haben. Du könntest Gluten vielleicht einfach nur schlecht vertragen. Ich will jetzt nicht in dasselbe Horn blasen wie die Lebensmittelindustrie. Zur Zeit haben eh alle Menschen eine Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit, ist halt ein Trend. Evolutionär gesehen sollte Brot/Getreide eh nicht in den Mengen auf unserer Speisekarte stehen. Unser nächster Verwandte, der Menschenaffe frisst auch kein Getreide.

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Tee gegen Blähungen

  • Fenchel
  • Anis
  • Kümmel

Blähungen durch Haferflocken

Haferflocken haben einen hohen Vollkorn- und Stärkeanteil. Wenn die Haferflocken nicht gut genug gekaut und im Mund durch den Speichel vorverdaut werden, hat der Dünndarm zu viel Arbeit damit. Meistens wird ein großer Teil der Haferflocken in einem Stück runtergeschluckt. Wie sollen Verdauungsenzyme wie die Amylase an die Stärke im Kern des Hafers rankommen?

Haferflocken sollen auch möglichst lang vor dem Verzehr eingeweicht werden, am besten über Nacht. Das gibt einen besser verdaulichen Haferbrei/-pampe. Aber Blähungen kommen ja nicht von ungefähr, es sind die Darmbakterien, die sich über das her machen, was sie abbekommen. Was man dafür tun kann, dass es die „Guten“ sind, erfährst du hier: Darmaufbaukur

Aber auch hier:

Blähungen durch Zucker

Wenn durch Zucker Blähungen entstehen, denke ich zu allererst an zu viel Zucker. Denn wie sonst kann es sein, dass genug Zucker im Dickdarm landet, wo sich im schlimmsten Fall Candida Albicans darüber her macht? Hier fehlt dir kein Enzym, lass einfach den Zucker weg. Es geht, denn ich verzichte seit einigen Jahren auf Zucker und sündige nur, wenn ich eingeladen bin.

Blähungen durch Eiweiß

Mit Eiweiß meine ich jetzt Proteine im Allgemeinen und nicht nur das Eiweiß vom Hühnerei. Denn Hühnereier sind für unseren Körper leichter zu verarbeiten als Fleisch. Ebenso Fisch, denn Fisch lässt sich auch fast am Gaumen zerdrücken. Man muss kaum Kauen. Für den Magen sind diese Eiweißquellen viel leichter zu verdauen als z.B. ein zähes Stück Rindfleisch. Es geht auch hier wieder um die Verdauungsleistung, die dein Verdauungstrakt leisten kann. Alles, was unverdaut im Dickdarm landet, wird schonungslos von der Dickdarmflora verarbeitet. Bei einer guten Verdauung kommen nur die Reste an, die unsere „gute“ Darmflora futtert. Wenn du aber mehr Eiweiß isst, als dein Verdauungssystem verarbeiten kann, fütterst du vor allem die Fäulnisbakterien wie Clostridien (Mehr dazu im Artikel: Clostridien). Diese Blähungen stinken dann auch faul.

Blähungen durch Milch

Blähungen durch Milch entstehen vor allem durch einen Bestandteil der Milch: Laktose. Als Säuglinge vertragen Menschen noch sehr viel mehr Laktose. Mit dem Alter entwickelt sich eine Laktoseintoleranz, weil der Dünndarm keine Laktase mehr herstellt.

Auf der ganzen Erde gibt es nicht ein Wesen, das im Erwachsenenalter noch an der Zitze der Mutter hängt. Wir Menschen hängen an der Zitze einer anderen Spezies, nämlich der Kuh. Das ist nicht normal. Wenn du Blähungen durch Milch oder Milchprodukte bekommst, dann meide Milch und Milchprodukte. Sei einfach normal! Vielleicht solltest du dich mal über die Paleo-Diät informieren!

Blähungen von Eiern

Proteine bestehen aus Aminosäuren, welche wiederum schwefelhaltig sind. Beim Kochen von Eiern entsteht Schwefelwasserstoff. Schwefel stinkt teuflisch nach faulen Eiern. Und wenn du zu viele Eier ist und das Pepsin in deinem Magen bzw. das Trypsin (wird durch Enteropeptidase aus dem inaktivem Bauchspeichelenzym Trypsinogen hergestellt) zur Verdauung nicht ausreichen, bekommen die Darmbakterien Spaß. Und die Mitmenschen auch, wenn sie auf den Gestank von faulen Eiern stehen.

Blähungen durch Müsli

Bevor wir weiter über das Müsli sprechen: Es kann auch eine Laktoseintoleranz sein.

Ansonsten: Wenn man gerade erst auf Vollkorn umstellt und kein Müsli-Esser ist, hat sich die Darmflora auch noch nicht auf die neue Kost eingestellt. Die Ballaststoffe im Müsli sind ja nicht nur gesund, sie verursachen auch Blähungen. Also:

Ordentlich Kauen und die natürliche Süße des Müslis genießen, statt Zucker zu verwenden.

Zur besseren Verdauung sollte man schon einige Zeit vor dem Verzehr Milch in das Müsli kippen, um es (Haferflocken z.B.) aufzuweichen.

Blähungen durch Äpfel

Dafür kann es mehrere Gründe geben:

  • Fruktoseintoleranz
  • Der Ballaststoff Pektin
  • Manche haben mit beidem keine Probleme, aber vertragen nicht mal ein kleines Stück Apfel.

Am Ende muss jeder selbst herausfinden, welche Lebensmittel er oder sie einfach weglassen sollte.

Blähungen durch Knoblauch

Knoblauch ist zwar gesund, aber Knoblauch ist auch schwer verdaulich, für den einen mehr, für den anderen weniger. Ähnlich wie bei Zwiebeln, denn der Knoblauch gehört zu den Zwiebelgewächsen. So muss jeder ausprobieren, welche Mengen er verträgt. Ebenso verhält es sich mit Zwiebeln. Manchmal ist es aber schwierig zu sagen, ob es wirklich nur an dem Knoblauch liegt, denn ich kenne eine Menge Gerichte, die mit Knoblauch gewürzt werden. Und was soll ich sagen, da sind eine Menge anderer Zutaten drin, die potentiell Blähungen verursachen können.

Ich selbst versuche, möglichst auf Getreide- und Milchprodukte zu verzichten, weil ich einen Hang zur Paleo-Ernährung habe. Aber manchmal bestellt man sich doch mal eine Pizza. Und da gehört für mich doppelt Knoblauch-Öl drauf. 🙂 Wenn ich dann so eine komplette Pizza, reich belegt und vor Knoblauch-Öl triefend, gegessen habe, dann feiern die Darmbakterien bestimmt ein Fest. Je später abends, desto größer die Darmparty, da die Verdauung abends nicht so gut funktioniert wie morgens. Ist der Knoblauch der Schuldige oder eher das Konglomerat feinster leckerer Zutaten, die jede für sich Sünden sind.

Was man tun kann:

  • Weniger
  • Je kleiner desto besser
  • Knoblauchgranulat hat nicht so eine extreme Wirkung. Schmeckt aber auch nicht ganz so gut. 🙂

Blähungen durch Obst

Fruktose steckt zwar nicht nur in Obst sondern auch in so manchem Gemüse, aber vor allem in Obst. In großen Mengen wird „die gesunde Süße aus der Frucht“ auch gerne allen industriell hergestellten Lebensmitteln hinzugefügt, da Fruchtzucker rund 1/5 süßer als der normale Zucker ist und Gesundheit suggeriert, weil Frucht.

Zusätzlich werden Obstsorten gezüchtet, die lecker süß schmecken sollen, also sehr viel Fruchtzucker beinhalten.

Und da liegt das Problem. Evolutionär ist unser Darm einfach nicht darauf ausgerichtet, so viel Fruchtzucker zu absorbieren. Dafür ist nämlich das Transport-Eiweiß GLUT-5 zuständig, welches nicht in unendlicher Menge zur Verfügung steht. Der Fruchtzucker, der im Dünndarm nicht absorbiert wird, landet im Dickdarm, wo sich wieder unsere Darmbewohner darüber her machen und dabei Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff und und und ausscheiden.

Blähungen durch Gemüse

Gemüse beinhaltet natürlicherweise viele Ballaststoffe. Unabhängig von deiner Verdauungskraft bekommen die Darmbakterien Futter. Und wenn Darmbakterien etwas zu futtern bekommen, dann atmen sie halt auch. 🙂

Blähungen durch Linsen

Bud Spencer beim Bohnen essen in „Vier Fäuste für ein Halleluja“:
„Hoffentlich halten´s die Hosen aus!“

Ob nun Linsen oder Bohnen, Hülsenfrüchte rocken den Darm. Wenn du also damit Probleme hast, meide Hülsenfrüchte wie Linsen oder Bohnen.

Blähungen durch Schokolade

Je nach Milchgehalt der Schokolade kann Laktose der Auslöser sein oder aber eine zu große Menge Zucker, die dann nicht komplett verdaut werden kann und im Darm landet. Süßstoff ist aber auch keine Lösung: Xylit z.B. wird gar nicht verdaut und landet komplett im Dickdarm.

Blähungen durch Joghurt

Wer durch Joghurt Blähungen bekommt, wird wohl nicht an einer leichten Form der Laktoseintoleranz leiden, sondern wird sehr empfindlich sein. Joghurt entsteht ja durch Milchsäurebakterien, die den Milchzucker (Laktose) der Milch in Milchsäure umwandeln. Dadurch wird die Milch sauer und Laktose wird abgebaut.

Blähungen durch Paprika

Wenn man durch Paprika Blähungen bekommt, sollte man mal darauf achten, ob gekochte Paprikaschoten ebenso Blähungen hervorrufen. Rohes Gemüse ist meistens nicht so gut verdaulich wie gekochtes Gemüse.

Blähungen durch Pilze

Pilzsorten wie Champignons beinhalten viele Ballaststoffe und den Stoff Chitin, welcher nicht verdaut wird. Selbst wenn die Champignons gekocht werden, landen die Ballaststoffe im Darm und die Darmbakterien lassen es sich gut gehen. Bei rohem Verzehr sind Pilze noch schlechter verdaulich.

Blähungen Kartoffeln

Kartoffeln haben von allen typischen Sättigungsbeilagen am meisten Ballaststoffe. Kartoffeln schmecken auch sehr gut und werden meistens auch nicht alleine gegessen. Häufig ist es auch die Kombination mit anderem Essen, fettigen Soßen oder aber auch die Zweibeln in den fettigen Bratkartoffeln, die Mitverursacher der Blähungen sind. Weniger ist mehr. Der Nebeneffekt von „Friss die Hälfte“: Weniger Blähungen und weniger Gewicht!

Blähungen Rohkost

Rohkost ist gesünder, aber die Verdauung muss es auch hinbekommen. Gekochtes Gemüse ist leichter verdaulich, weil die Inhaltsstoffe schon aufgeschlossen sind und die Verdauungsenzyme nebst Magensäure nicht mehr so viel zu tun haben. Wenn man sich entschließt, auf den Rohkostanteil zu erhöhen, dann sollte die Umstellung langsam stattfinden. Die Verdauung muss sich anpassen. Siehe „Blähungen durch Haferflocken“.

Blähungen durch Gluten

Ja, man kann Blähungen durch Gluten bekommen. Zumindest werden Blähungen in sämtlichen Quellen im Internet als eines der Symptome von Glutenunverträglichkeit genannt. Aber wenn man nur Blähungen hat, würde ich die Kirche mal im Dorf lassen, denn da gibt es noch weite Symptome von Verdauungsbeschwerden allgemein bis Durchfall und und und. Auch hier würde ich mal durch einfaches Weglassen versuchen, ob es der Vollkornanteil sein könnte, der die Blähungen verursacht,  oder  ob es einfach nur zu viel Brot für zu wenig Verdauungsenzyme ist. Vielleicht kann die Bauchspeicheldrüse nicht genug Amylase für ein ganzes Brotlaib auf einen Schlag herstellen. Wenn nicht genug gekaut wird und die Amylase im Speichel nicht ausreichend Zeit bekommt, die Stärke zu bearbeiten, könnte auch zu viel Stärke unverdaut im Dickdarm landen.

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